Beiträge: 46
Themen: 0
Registriert seit: Dec 2024
Bewertung:
0
0
Genossinnen und Genossen,
unsere Überzeugung ist einfach: Das Wohl der arbeitenden Menschen steht über allen Machtspielchen und über jenen Interessen, die aus Profiten statt aus Bedürfnissen geboren sind. Als Sovietföderation sind wir dem Prinzip der internationalen Solidarität verpflichtet, nicht als leeres Wort, sondern als praktische Verpflichtung gegenüber allen, die unter Ausbeutung, Vernachlässigung und politischer Abschottung leiden.
Die Berichte aus Notschistan sind kein abstraktes Problem. Sie berichten von Schulen ohne Strom, von Krankenhäusern mit fehlenden Medikamenten, von Familien, die jeden Tag darum ringen, das Notwendigste zu sichern. Diese Not ist kein naturgegebenes Schicksal. Sie ist das Ergebnis politischer Entscheidungen, die Menschen isolieren, statt sie zu befähigen. Unser Anspruch als Gemeinschaft ist es, solche strukturellen Defizite solidarisch zu überwinden.
Wir stehen für das Selbstbestimmungsrecht der Völker, nicht als Floskel, sondern als Grundprinzip. Deshalb schlagen wir vor, den Menschen in Notschistan die Möglichkeit zu geben, ihre Zukunft selbst zu bestimmen: in einer unabhängigen und transparenten begleiteten Volksbefragung. Eine solche Abstimmung darf nicht Instrument fremder Machtinteressen sein; sie muss Ausdruck des kollektiven Willens der arbeitenden Bevölkerung sein. Der Arbeiterinnen und Arbeiter, der Bäuerinnen und Bauern, der Lehrerinnen und Lehrer.
Gleichzeitig legen wir ein konkretes Programm vor, das nicht auf kurzfristige Wohltaten setzt, sondern auf nachhaltige gesellschaftliche Transformation: koordinierte Investitionen in öffentliche Bildung, staatlich abgesicherte Gesundheitsversorgung, regionale Infrastrukturprojekte auf Basis gemeinschaftlicher Planung, Unterstützung für Genossenschaftsgründungen und Mechanismen, die lokale Produktion sichern und Arbeitsplätze schaffen. Dieses Paket steht unter der Bedingung der Partizipation und der Beachtung unserer Prinzipien, Planung, öffentliche Kontrolle und gerechte Verteilung.
Unsere Initiative ist darauf ausgerichtet, reale Machtverhältnisse zum Wohle der Mehrheit zu verändern - nicht, um Eliten auszutauschen, sondern um Produktions- und Lebensbedingungen im Sinne der arbeitenden Menschen zu verbessern. Wir bieten keine Zwangsoption, sondern eine partnerschaftliche Perspektive: Solidarische Zusammenarbeit, Schutz sozialer Rechte und institutionelle Garantien, die die ökonomische Selbstbestimmung der lokalen Bevölkerung respektieren.
Genossinnen und Genossen, die Frage, die sich stellt, ist nicht ideologische Dominanz, sondern praktische Solidarität: Wollen wir helfen, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern? Wollen wir Strukturen schaffen, in denen Arbeit, Bildung und Gesundheit nicht von Marktlaunen abhängen, sondern zur gesellschaftlichen Pflicht werden? Unser Vorschlag ist deshalb klar: eine legitimierte Entscheidung der Bevölkerung kombiniert mit einem Entwicklungsprogramm, das langfristig Wohlstand für alle und nicht Reichtum für wenige schafft.
Lasst uns nicht vor der Verantwortung zurückweichen, die uns als Gemeinschaft auferlegt ist. Solidarität heißt handeln, mit Respekt vor der Selbstbestimmung und dem klaren Ziel, die ökonomische Lage der Menschen nachhaltig zu verbessern. Geben wir den Menschen die Mittel, ihre Zukunft kollektiv zu gestalten.
Vielen Dank.